Mystic Forest

Es ist eine schwüle Augustnacht. Raist erwacht aus einem ihm wohlbekannten Alptraum. Immer wieder durchlebt er in seinen Träumen die erste Begegnung mit Dämon aus seiner Vergangenheit - immer wieder muß er mit ansehen wie seine Freunde und Kameraden dem Dämon geopfert werden - immer wieder sieht er in die Fratze des Dämon.

Raist ist schweißgebadet. Er greift zu seinem Nachttisch und holt die geweihte Kerze, welche ihm T'hnuud im Zauberwald zu Xanadien gegeben hatte, und entzündet sie. Das Licht beruhigt ihn und er erinnert sich daran, was T'hnuud ihm geraten hat. Langsam beruhigte sich Raist. Er wußte nun wäre die Zeit gekommen einen Schritt weiter zu gehen.

Er stand auf ging zu seinem Schrank und holte seine Qual und seinen Segen, sein Dämonenschwert, heraus. Er begutachtete es genau und spührte, wie es in seiner Hand zu pulsieren begann.

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Kurz darauf war Raist im Trainingsraum der Bibliotheksgarde und vollzog sein einstudiertes Programm. Er wußte dies könnte das letzte mal für lange Zeit sein, daß er dies hier machte - er würde früh am Morgen zu Mercutio gehen und mit ihm darüber sprechen, daß er weggehen müsse. Das Gespräch lag ihm schwer im Magen. Raist hatte hier Pflichten übernommen, die er nicht gerne vernachlässigen wollte - er mußte aber seinem Herzen folgen.

Raist klopfte an die Tür von Mercutio's Studier- und Arbeitszimmer. Er wurde hereingebeten.

Mercutio saß wie üblich hinter den verschiedensten Bücher und Werken der Bibliothek und erstellte perönliche Notizen. Er blickte Raist an und bat ihm sich doch zu setzen.

Raist kam der Bitte nach und begann sein Anliegen zu schildern:


Mercutio schwieg und Raist wurde unangenehm ums Herz. Er wußte nicht was passieren würde. War die Bitte unangemessen. Hatte er nicht genug Dankbarkeit gezeigt.

Was würde geschehen?

Merkutio sieht nicht mal auf und antwortet:



Merkutio hat seine Arbeit unterbrochen und spielt mit seinem allseits bekannten Schreibgerät herum.
Plötzlich blickt er Raist an und sieht im direkt in die Augen. Sein Blick durchdringd alles. Es ist mehr als ein Blick und in diesem Moment kann der Magus die Macht nicht leugnen, die der große Drache seinem Sprecher schenkt.



Nach diesen Worten wendet er den Blick wieder ab. Du spürst ihn aber immer noch. Einerseits hat dieser Blick der Warnung Nachdruck verliehen, die Merkutio aussprach, andererseits hat er Dich allem Anschein nach beruhigt und Deine gedanken geklärt.

Raist erhob sich vom Stuhl, immer noch den Blick von Mercutio in sich tragend und verneigte sich vor Mercutio.



Raist wartete keine weitere Reaktion von Mercutio ab, da er ja wußte, daß alles von dessen Seite aus besprochen war. Er verließ das Arbeitszimmer und ging hinaus in die frische Luft.

Dort setzte er sich in den Schatten eines Baumes und dacht über die Worte von Mercutio nach.

Seit dem Gespräch mit Mercutio waren nun schon ein paar Tage vergangen. Raist ging wie üblich seinen Diensten nach, immer wieder mit dem Gedanken spielend, daß bald diese Art von Leben vorbei sein würde. Er wäre wieder heimatlos. Doch das sörte ihn nicht so sehr, als die Ungewissheit, ob er jemals wieder zurückkehren würde.

Nachts wurde er die letzten Tage immer öfter von seinem Alptraum verfolgt. Mal sah er mehr von seiner Vergangenheit, mal etwas weniger. Doch für Raist war klar, daß der Dämon in ihm nach Raist rief. Was würde geschehen, wenn er den Dämon wirklich finden sollte.

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Je näher der Tag der Abreise kam, umso mehr Gewissheit wuchs in Raist, daß es die richtige Entscheidung war, jetzt zu gehen. Er mußte noch vieles lernen, doch hier hatte er nicht mehr die Möglichkeiten dazu. Er erkannte auch, daß Mercutio recht hatte. Er ist noch nicht dazu bereit gegen den Dämon anzutreten. Aber er wird auf seiner Reise einen Weg finden sich endgültig darauf vorzubereiten.

Oft sah man Raist nun über die verschiedensten Kartenwerke, die in der Bibliothek waren, grübeln und sich seine Wegnotizen machen. Bisher wußte nur Mercutio, daß Raist weggehen würde. Aber irgendwie spürten es alle, die ihn nun schon länger kannten. Daher beschloß auch Raist manchen von seinem Vorhaben zu erzählen, darunter auch J'Kaara.

Raist wußte, wo er J'Kaara abends finden würde. Er gesellte sich zu ihm und begann zu erzählen:



Raist sah J'Kaara in die Augen, gespannt, was er Raist zu erwiedern hatte. Raist wußte jedoch, daß die Antwort von J'Kaara in einer anderen Form, als die von Mercutio präsentieren würde.

J'Kaara schweig einen Moment und zog an seiner Wasserpfeife. Dann sah er Raist in die Augen, nicht wie Merkutio, sondern wie ein Freund der einfach wissen wollte wie es um den anderen bestellt war. Dann meinte er:



J'Kaara schwieg für ein paar Moment und nur das Gluckern der Pfeife war zu hören.



Dann unterhielten sich die beiden noch den restlichen Abend über Raists Planung, Reiserouten etc... Spät in der Nacht trennten sich die beiden Freunde.

Der Abend mit J'Kaara erweckte in Raist neuen Mut und neue Hoffnung. Jetzt war ihm klar, daß er auf dem richtigen Weg war.

Er wußte aber auch, daß noch ein paar weitere Gespräche zu führen waren. Er mußte noch klären, wie es mit seinen Aufgaben bei den Schatten stünde. Würde er auch hier seine Aufgaben ruhen lassen können, bis er zurückkehrt oder würde ihm das noch Probleme bereiten.

Ein paar Tage waren nun seit dem Gespräch mit J'Kaara vergangen und Raist hatte alles was er für seine Reise benötigen würde zusammengestellt. Die Unruhe eines Reisenden hatte sich mittlerweile wieder etwas gelegt, er wußte zwar immer noch nicht was vor ihm liegen würde, aber er konnte auf etwas zurückblicken, auf das nicht viele zurückblicken können - wahre Freundschaft, die über Landesgrenzen hinweg bestehen bleiben wird. Mit dieser Gewissheit schlief er an diesem Tag ein.

In dieser Nacht träumte Raist wieder - doch diesesmal war der Traum anders - viel anders.

<span style="color:darkred"> Raist stand nicht inmitten der Opfer für den Dämon sonder stand abseits und konnte das Schauspiel als Außenstehender verfolgen. Und noch etwas war anders. Er erkannte kein einziges Opfer.

Reihum geschah dasselbe, was auch damals mit Raist und seinen Kameraden geschah. Der Dämon erschien - mit jedem Opfer stärker werdend - doch vor dem letzten Opfer hielt er inne und beschimpfte seinen Beschwörer. </span>

In seinem Traum hörte Raist noch das Wort Raistlan, dann erwachte er. Doch nicht wie sonst schweißgebadet sondern eher mit dem Gefühl, er müsse jemanden suchen.

Was hatte das nun für seine Reise zu bedeuten

Immer noch leicht durch den Traum dieser Nacht verwirrt trat Raist morgens seinen Dienst an. Er wußte irgendetwas muß er bisher in seinen Nachforschungen übersehen haben. Er mußte rausfinden was. Dies bedeutete für Raist, daß seine Reise nun eine zusätzliche Aufgabe beinhaltete.

Der Tag verstrich wie im Fluge und der Abend näherte sich. Raist wußte, daß Thara wie fast jeden Tag um diese Zeit noch in ihrem Arbeitszimmer zu finden wäre. Dorthin machte er sich auf den Weg und wurde von ihr eingelassen.



Thara grüße ihn ebenfalls und bat Raist sich zu setzen und das Anliegen seines Kommens zu schildern.

Thara sieht Rais an, wirkt aber nicht erstaunt.



Tharas Augen funkeln gefährlich. Zum ersten mal fragst Du Dich was diese Frau antreibt und was in ihr vorgeht. der Ausdruck in Ihrem Gesicht erinnert Dich ein wenig an den Mann in grün-schwarz, den sie den Raben nennen und der hin und wieder zu besuch bei Sir Garrik war ...



Tharas Ausdruck verändert sich, zurück zu dem eher freundlichen, der Dir bekannt ist.

Raist lehnte das Angebot von Thara ab, daß sie zuerst mit Tharon sprechen würde, bedankte sich dafür aber wie es sich gehörte.

Er verließ Thara. Er wollte sofort am nächsten Morgen zu Sir Tharon aufbrechen, um mit ihm über seine Freistellung zu sprechen.

Doch auch diese Nacht träumte Raist einen seltsamen Traum:

<span style="color:darkred"> Er stand in einer Halle, welche nur spärlich beleuchtet war. Um ihn herum waren junge Männer und Frauen versammelt, welche ihn gespannt anblickten. Raist blickte sich um und neben ihm standen eine stattliche Frau in der Robe eines Gelehrten und zu seiner anderen Seite stand ein hochgewachsener Magier. </span>


Raist erwachte sehr spät an diesem Morgen. Doch irgendetwas in ihm sagte ihm er hatte den richtigen Zeitpunkt gewählt seine Reise zu beginnen.

Raist machte sich sofort nachdem er aufgestanden war auf den Weg zu Sir Tharon.

Er genoß das etwas trübe Wetter des Tages und den leichten Nieselregen. Diese Erfrischung kam Raist sehr zu Gute.

Kurz darauf ließ Raist sich bei Sir Tharon anmelden und dieser empfing ihn. Nach einer sehr kurzen Begrüßung kam Raist sofort auf den Punkt:



Raist stand vor Sir Tharon, wie ein Soldat der seine Befehle zu erhalten erhofft. Das Schweigen, welches nach seinem Anliegen eingetreten war zermürbte Raist. Doch er war zuversichtig, daß er seine Reise antreten könne.

Sir Tharon blickte ein wenig müde von seinen Papieren auf und rieb sich die Schläfen.



Er lehnte sich zurück und sah Raist durchdringend an.



Müde schüttelte Sir Tharon den Kopf.



Entäuscht fügte Sir Tharon nach einer Pause hinzu:



Raist wußte nicht genau ob und was er antworten sollte, aber Sir Tharon bedeutete ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.



Sir Tharon drehte gedankenverloren ein kleines Fläschchen in seinen Händen und meinte leise, wie zu sich selbst:



Nach einer kleinen aber unangenehmen Pause richtet sich Sir Tharon auf und gibt Raist ein Pergament, seine Stimme wird offiziell.



Mit einem Wink entließ er Raist, der sich beeilte der Raum zu verlassen. Tharon schaut im nach, die kleine braune Flasche immer noch in der Hand. Als Raist gerade die Türe schließen wollte, holte ihn Sir Tharons Stimme ein:

Raist hatte von Sir Tharon ungefähr diese Reaktion erwartet. Doch seine inderekte Androhung eines "Unfalls" gefiel Raist nicht wirklich. Seiner Meinung nach war das Gespräch aber ein Erfolg.

Raist holte sein Schwert bei der Ordonanz und verließ umgehend diese Räulichkeiten. Jetzt noch Hilfe anzufordern war nicht seine Absicht noch irgendwie damit vereinbar, was er vorhatte. Bei seiner Aufgabe brauchte er wenn dann nur Freunde und nicht nur Befohlene.

Die Vollmachten und seinen Auftrag hatte Raist gut in seinen Taschen verräumt und wollte diese momentan noch nicht genauer betrachten. Das wollte er in einer ruhigen Stunde heute Abend machen.

Den Rest des Tages ließ er gemütlich bei seiner Dienstvollstreckung vergehen und Abends begutachtete er die ihm übergebenen Dokumente. Den Auftrag prägte er sich ein und verbrannte dann den Schrieb. Die Vollmachten packte er zu seinen persönlichen Unterlagen. Jetzt war dann alles bereit, um aufzubrechen.

Seine Route war wenigstens noch innerhalb der eigenen Landesgrenzen klar:

Raist würde auf der Straße nach Demergée-Stadt reisen, dort nochmals bei den Händlern vorbeisehen, ob sie etwas da hätten, was er für seine Reise benötigen würde. Dann würde sich Raist gen Süden wenden und über Güldentor zur Landesgrenze nach Xanadien reisen. Ab dann würde er sich von seinem Instinkt leiten lassen.

Der Tag der Abreise stand kurz bevor.