Mystic Forest

Nachdem Alania an diesem Tag nun schon einen zweiten Briefe erhalten hat, setzt sie sich auch diesmal sofort hin, um zu antworten. Denn sie wollte so schnell wie möglich aufbrechen, um nach Nalven zu segeln, Jadwiga dort aufzusammeln und versuchen, ihren Bruder vor Schwierigkeiten zu bewahren...
So schrieb sie eilig:

Werter Freund Raist,
welch Freude von Euch zu hören! Ich hoffe, Euch ist es gut ergangen, seitdem Ihr aus Trawonien abgereist seid? Ich selbst bin viel unterwegs, oft auch zwischen Trawonien und Symburn und Euer Bote hatte Glück, mich noch in Bogonda anzutreffen.
Ihr empfehlt Euren Landsmann Been also mir an? Nun, mit Gesteinen bin ich selbst nicht besonders bewandert. Ich kann mich aber umhören, ob ich solcherart Gesteine, wie er sie sucht, finde.
Wo und wie könnte ich denn diesen Feliciaten Been treffen? Ich werde noch heute den Nesbath entlang fahren, um, nachdem ich noch in Nalven Zwischenstation gemacht habe, nach Liom Fein aufzubrechen, sozusagen Familienangelegenheiten. Vielleicht könntet Ihr also diese meine Reiseroute an ihn weitergeben in der Hoffnung, dass er mich noch vor Trawonien an einen der Häfen findet. Er soll sich an den jeweiligen Hafenmeister entlang der Route wenden, dann wird er mich schon finden.
Gebt ihm bitte ein Empfehlungsschreiben mit, damit ich sichergehen kann, den richtigen vor mir zu haben.

So hoffe ich, dass sich auch unsere Wege einmal wieder kreuzen oder, noch besser, eine Zeit lang zusammen laufen.

In aufrichtiger Freundschaft,
Alania Rebenstolz

Doch manchmal kommt alles anders, als man denkt. So erreicht nach geraumer Zeit ein weiterer Brief auf einigen Umwegen Raist. Dort ist zu lesen:

Werter Raist,
in aller Eile nur eine kurze Nachricht. Ich konnte leider weder den Feliciaten bisher treffen, noch nach Nalven, geschweige denn weiter segeln. Ein heftiger Sturm, der mein Schiff in Mitleidenschaft zog, hielt mich zurück. Die Reparaturarbeiten zogen sich länger hin als geplant und waren umfangreicher und widriger als gedacht. Falls ihr irgendwelche Anhaltspunkte habt, wo oder wie ich den von Euch genannten Feliciaten treffen kann, freue ich mich auf Nachricht. Im Moment weiß ich noch nicht genau, wohin es meinen Weg in nächster Zeit führen wird. Doch Näheres möchte ich noch nicht schreiben.
Vielleicht begegnen sich ja unsere Wege bald einmal wieder.

Mit den besten Wünschen,
Alania Rebenstolz, Händlerin.

Raist öffnete gab dem Boten ein angemessenes Handgeld und öffnete den Brief.

Schnell holte er sein Schreibzeug heraus und begann eine Nachricht zu verfassen:

"Meine werte Alania,
ich lese mit großem Bedauern von Eurem erneuten Pech mit dem Wetter und hoffe, daß ihr dadurch nicht zu viel Vermögen verloren habt. Doch in gewisser Weise stimmt es mich wieder froh, Euch noch an der Küste zu wissen. Ich denke der Feliciat sollte sich in den Hafen- und Handelsstädten an der Südküste der Mittellande herumtreiben um dort nach den passenden Gesteinen zu suchen. Ich hoffe, daß ihr ihn findet und gute Verträge aushandlen könnt.
Eine Bitte habe ich jedoch wieder einmal an Euch. Wenn es Euch möglich ist, trefft mich bitte in einem Mond an dem Steg, an dem ich Euch zum ersten Male begegnet bin. Sollte ich in diesem Zeitraum von ungefähr drei Tagen nicht dort erscheinen, segelt dort weg und leugnet, daß ihr mir jemals begegnet seid, bis ihr wieder etwas von mir hört. Ich habe einen gefährlichen Weg zu gehen und hoffe, daß wir uns dort wieder sehen können. Doch es kann sein, daß ich mich dann schon auf der Flucht befinde.
In treuer Ergebenheit
Raist"