Mystic Forest

Raist nimmt einen kräftigen Schluck des wohlschmeckenden Brandes aus seinem Glas und füllt dieses gleich wieder nach. In dieser Ruhe konnte er jedes Geräusch in seiner Kammer um so deutlicher hören. Er lehnte sich zurück und schloß seine Augen. Dabei fiel er in einen leichten Schlaf, welcher durch die Kräuter im Badewasser und dem Brand, den ergerade getrunken hatte, begünstigt wurde.

---> Wieder stand Raist an einer Küste und wieder stand die Frau aus seinem letzten Traum neben ihm. Und der Traum begann von vorne:
"Meister? Worauf warten wir?" Ihr Stimme klang ruhig und doch hatte sie einen Unterton von Aufgewühltheit. "Meister?"
Raist antwortete Ihr, ohne seinen Blick vom Meer zu nehmen:
"Geduld meine Schülerin, Geduld edle Gefährtin. Diese Tugend ist wichtig auf unseren Reisen. So übe dich auch hier in Geduld. Du wirst sehen, worauf ich warte, sobald es erscheint. Was es genau sein wird, kann auch ich dir nicht sagen."
Doch dieses mal trat noch ein Mann an die Seite von Raist. Er trug ähnliche Kleidung, doch nicht in Blau-Weiß sondern in Schwarz-Weiß gehalten. Er hielt ein dickes Buch in seinen Händen. Dieser sagte: "Ihr habt Recht Raistliin ..." (Eine starke Böe erdrückte den Laut seiner Stimme) "... Die Geduld ist hier sehr wichtig. Doch auch die Ungeduld kann in manch Situation hilfreich sein."
Ein frischer Wind bließ ihnen über das Gesicht.
Das Meer begann unruhig zu werden und in einiger Distanz begann etwas sich aus diesem zu erheben. Langsam, stetig und mit gewaltigem Brausen. Sie sahen dieses Etwas Gestalt annehmen ... Eine Turmspitze, noch eine Spitze,... <---

Es klopfte an der Türe und Raist wurde aus seinem Traum gerissen. "Herein"

"Schülerin?" ... eine Stimme riß Raist aus den Träumen.

Raist blickt zur Tür. "Wer ist da? - Schülerin? - Ich glaube jemand verwechselt hier das Zimmer."

Die Stimme spricht direkt neben ihm: "Ach so, Ihr habt nicht mich gemeint, habt Ihr geträumt?" babette steht wieder neben der Wanne.

"Oh, hallo Babette. Ihr habt recht, mit Schülerin wart nicht ihr gemeint. Mein Träume sind teilweise etwas intensiv. Seid ihr schon lange zurück? - Ach seis drum. würdet ihr mir bitte meinen Rücken waschen und mir dann aus dem Schrank die edlen Gewänder bereitlegen?"

Raist trank den Rest aus seinem Kelch und begann dann langsam sich zu waschen.

"Wie lange seid ihr schon hier in der Bibliothek beschäftigt? Ihr wirkt noch sehr jung."

"Aber natürlich Herr" Babette tut wie Ihr Raist befohlen hat. "Ich bin nun schon fast ein Jahr hier", erzählt sie stolz, "meist darf ich Meister merkutio persönlich bedienen"

Raist fühlte sich geehrt, daß eine der Leibdienerinnen von Merkutio selbst für ihn abgestellt wurde. Sein Verhältnis zu Meister Merkutio war ja nie ein schlechtes gewesen, dennoch war dies eine Ehre, die ihm zeigte, daß er noch hoch in seiner Gunst stand.

Raist wusch sich in der Zeit noch fertig und erhob sich gemächlich aus der Wanne und griff instinktiv zu den Handtüchern. Babette nahm sich ebenfalls ein Handtuch und sah Raist erwartungsvoll an. Dieser nickte und Babette trocknete vorsichtig Raists Rücken.

"Es ist schön zu sehen, welche fähige Hände sich normalerweise um Meister Merkutio kümmern. Ich bin mir sicher, daß er sehr zufrieden mit Eurer Arbeit ist."

Er begann sich abzutrocknen und stieg dann vorsichtig aus der Wanne. "Ich hoffe, daß ihr nicht noch viele andere Arbeiten heute habt und ich Euch Eure Zeit stehle." Raist lächelte Babette dabei freundlich an und betrachtete sie nochmals eingehend.

Babette errötete leicht. 2Ich denke schon, daß der Meister mit mir zufrieden ist. Er hat sich übrigens sehr gefreut, als er vor zwei Tagen von Eurer heutigen Ankunft erfuhr."

"Er hat schon vor 2 Tagen davon erfahren?" Raist war wirklich etwas überrascht. Doch dieses Überraschung legte sich sehr schnell wieder. Er war ja in seiner Heimat und die Informationen hier liefen sehr schnell.

"Aber es ist schön, daß es ihn erfreute. Habe ich recht lange in der Wanne geschlafen? Irgendwie kommt es mir so vor, als ob es bald Essenszeit wäre. Ich glaube wir müssen uns sputen, damit ich rechtzeitig fertig werde und niemand auf mich warten muß."

Raist lächelte während er den letzten Teil seines Satzes sagte und begann dann langsam in seine beste Kleidung zu schlüpfen. Er holte noch einige Kleinigkeiten aus seinen Reisetaschen und schob diese in die Taschen an seinem Prunkgewand. Vor allem den kleinen roten Beutel, welcher hoffentlich bald wieder in den Händen seines wahren Besitzers sein würde.

Babette lacht: "nein, es können nur wenige Minuten gewesen sein. ich bin ja möglichst rasch wieder gekommen und ich war kaum hier als Ihr gesprochen habt. Nun ja, wißt Ihr, Meister merkutio hat ein neues Buch bekommen, es schreibt die Zukunft der Bibliothek - ganz von selbst - immer zwei Tage ehe sie geschieht!"

Babett hantiert an der Wanne dann fragt sie: "Wollt Ihr Euch bis zum Essen noch etwas ausruhen oder schon in die Halle gehen zu Merkutio?"

"Ich denke ich werde schon mal in die Halle gehen und meine alte Arbeitsstätte auf mich wirken lassen. Es gibt viele Erinnerungen, die mich an diesen Ort binden und es wird gut tun diese einfach in mir wirken zu lassen. Ich danke euch nochmals für Eure gute Arbeit Babette."

Raist wendet sich zur Tür.

"Gut", antwortet babette, "wie Ihr wünscht herr. Soll ich Euch begleiten oder wollt Ihr alleine sein?"

"Habt Dank für Euer Angebot,mich zu begleiten, aber ich denke ich würde gerne einen Augenblick für mich alleine sein in der Bibliothek. Wenn ihr jedoch Lust habt und es sich einrichten läßt könnten wir gerne nach dem Abendessen gemeinsam etwas durch die Bibliothek streifen und ihr dürft mich gerne über die verschiedensten Dinge befragen, die Euch so interessieren."

Raist lächelte Babette nett an.

"Wie Ihr wünscht Herr", Babette schenkt Raist noch ein zauberhaftes Lächeln, knikst und zieht sich zurück.

Raist prüft nochmals nach, ob er alles wichtige bei sich hat, nimmt noch seinen schönsten Dolch aus dem Schrank und hängt ihn an seine Seite. Den Beutel der Feliciatin schob er nahe an seinem Herzen unterhalb seines Gewandes, so daß dieser im Fall der Fälle nicht verloren gehen würde. Er prüfte nochmals den Sitz seiner Kleidung und stellte fest, daß die Zeit seiner Abwesenheit doch etwas Gewichtsverlust mit sich brachte und er daher etwas "schmächtig" in seiner Prachtkleidung wirkte, besonders um den Bauch herum.

Dann verließ er seine Kammer und versperrte diese. Den Schlüssel hing er sich wie er es gewohnt war mit einer kleinen silbernen Kette um den Hals.

Er machte sich auf den Weg zur Halle.